Die historische Bartenwetzer-Brücke zählt zu den schönsten Brückenbauten Hessens.
Melsungen verdankt seine Entstehung der günstigen Verkehrslage an der Fulda und bedeutenden Handelsstraßen im frühen Mittelalter.
Die steinerne Bartenwetzerbrücke, die vor über 400 Jahren (1595-96) erbaut wurde, und ihre Vorgänger zählen zu den ältesten und wichtigsten Verkehrsverbindungen. Die Bartenwetzer-Brücke gilt als einer der schönsten Brückenbauten Hessens. Die massiven Pfeiler sind flußaufwärts mit starken Wellen- bzw. Eisbrechern versehen. Trotzdem wurde sie mehrmals in ihrer Geschichte bei starkem Hochwasser oder Eisgang beschädigt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden zwei Brückenbögen gesprengt, erst im Jahr 1956 waren diese Schäden wieder vollständig beseitigt.
Aber nun zu einer wichtigen Frage. Wie kommt die Bartenwetzer-Brücke zu ihrem Namen? Den Lebensunterhalt verdienten sich in der Vergangenheit viele Melsunger als Waldarbeiter. Bevor sie in den Stadtwald zogen, trafen sie sich jeden Morgen auf der alten Steinbrücke und wetzten (schärften) im Sandstein ihre Barten (Äxte). Die dadurch entstandenen Schleifmulden sind noch heute deutlich zu erkennen. Zwei Bartenwetzer-Staturen auf der Brücke erinnern an diese alte Tradition.
Neben dem schönen Blick auf das Wehr und die Fulda lohnt sich auch der Weg über die Brücke, denn dort steht ein Bronzemodell der Melsunger Altstadt im Maßstab 1:500. Es gibt einen wunderbaren Überblick über die Fachwerkstadt. Ebenfalls direkt an der Brücke, im ehemaligen Schleusenhäuschen und späteren Elektrizitätswerk, befindet sich heute das Heimatmuseum. Hier wird die Entwicklung der Stadt in Wort, Bild und durch Exponate ebenso interessant dargestellt, wie die Präsentation der Holzbauweise und die Geschichte des Fachwerkbaus, die am Modell des Melsunger Rathauses veranschaulicht wird.