© Bildarchiv der Stad Hanau

Brüder Grimm

In sechs Städten haben die Brüder Jacob (1785 – 1863) und Wilhelm (1786 – 1859) gelebt. Bis auf Ihre letzte Lebensstation, Berlin, liegen alle an der Deutschen Märchenstraße und bieten vielfältige Zugänge zu ihrem beeindruckenden Lebenswerk. Hanau lädt in jedem Jahr zu den Brüder Grimm-Festspielen ein. In Steinau lässt sich mit allen Sinnen nacherleben, wie die Grimms als Kinder gelebt haben. Die GRIMMWELT Kassel zeigt Jacob und Wilhelm als weltweit vernetzte Sprachwissenschaftler und präsentiert ihre persönlichen Handexemplare der „Kinder- und Hausmärchen“, Teil des UNESCO-„Memory of the World“. Die Universitätsstadt Marburg entführt geradezu in die Zeit romantischer Welterkundung, während in Göttingen die beiden Brüder vor allem als politisch engagierte Gelehrte kennenzulernen sind.

 

  • 1785
     

    Geburt Jacobs

    am 4. Januar in Hanau als Sohn des Hofgerichtsadvokaten und Stadtschreibers Philipp Wilhelm Grimm und seiner Ehefrau Dorothea, geb. Zimmer.

  • 1786
     

    Geburt Wilhelms

    am 24. Februar in Hanau.

  • 1787
     

    Geburt Bruder Carl Friedrich.

  • 1788
     

    Geburt Bruder Ferdinand

  • 1790
     

    Geburt des Malerbruders Ludwig Emil Grimm

    am 14. März in Hanau.

  • 1791
     

    Umzug der Familie Grimm

    von Hanau nach Steinau, da der Vater Amtmann von Steinau wird.

  • 1794
     

    Geburt der Schwester Lotte

  • 1796
     

    Der Vater stirbt

  • 1798
     

    Beginn der Schulzeit in Kassel

    Die Mutter schickt die beiden Brüder mit 12 bzw. 13 Jahren, nach Kassel zu ihrer Tante, damit sie in dort die Schule besuchen können.

  • 1802
     

    Studium in Marburg

    Jacob beginnt mit dem Studium der Rechte in Marburg, sein Bruder Wilhelm folgt ihm ein Jahr später.

  • 1805
     

    Umzug der Familie Grimm nach Kassel

    Mutter und Geschwister ziehen von Steinau nach Kassel.

  • 1806
     

    Die Brüder beginnen Märchen und Sagen zu sammeln.

  • 1808
     

    Tod der Mutter

    Jacob muss die Familie versorgen und wird königlicher Bibliothekar bei Jérôme Bonaparte.

  • 1812
     

    Die erste Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen erscheint.

  • 1814
     

    Umzug in Kassel

    Die Brüder beziehen zusammen mit ihrer Schwester Charlotte (Lotte) eine Wohnung im nördlichen Torhaus am Wilhelmshöher Tor. Wilhelm wird Bibliothekssekretär in Kassel.

  • 1816
     

    Jacob wird Bibliothekar in Kassel.

  • 1819
     

    Es erscheint die Dritte stark überarbeitete Auflage der Kinder- und Hausmärchen.

  • 1822
     

    Hochzeit Lotte Grimm

    Die Schwester Lotte Grimm, die den Brüder den Haushalt geführt hatte, heiratet den späteren kurhessischen Minister Ludwig Hassenpflug.

  • 1825
     

    Hochzeit Wilhelm Grimm

    Wilhelm heiratet die Apothekerstochter Dorothea Wild.

  • 1828
     

    Geburt von Wilhelms Sohn Herman

  • 1829
     

    Professoren in Göttingen

    Berufung der Brüder Grimm an die Universität Göttingen.

  • 1823
     

    Geburt von Wilhelms Tochter Auguste

  • 1833
     

    Tod der Schwester Lotte

  • 1837
     

    Protest der „Göttinger Sieben“

    gegen den Verfassungsbruch des neuen Königs Ernst August in Hannover. Entlassung aus dem Staatsdienst. Rückkehr Jacobs nach Kassel.

  • 1838
     

    Rückkehr Wilhelms nach Kassel

    Beginn der Arbeit am Deutschen Wörterbuch.

  • 1840
     

    Berufung an die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin

  • 1848
     

    Jacob wird Abgeordneter

    in der ersten Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.

  • 1859
     

    Tod Wilhelms

    am 16. Dezember in Berlin.

  • 1863
     

    Tod Jacobs

    am 20. September in Berlin.

Lebensstationen der Brüder Grimm

Hanau

Beginn des Lebensweges – und der Deutschen Märchenstraße

Steinau

Sechs glückliche Kindheitsjahre und ein Schicksalsschlag

Marburg

Erste Stufen in die Welt der Wissenschaft

Kassel

Zentrum des Lebens und Wirkens – und der Deutschen Märchenstraße

Göttingen

Sieben engagierte Jahre an der Universität - mit unfreiwilligem Ende

Berlin

Letzte Schaffensperiode und Ruhestätte

Spuren der Brüder Grimm

Kommt mit aus dem hier und jetzt und taucht ein in die Welt der Märchen, Sagen und Legenden. Begebt euch mit Jacob und Wilhelm Grimm auf die Suche nach Wörtern und Märchen - an den Orten, an denen die beiden Brüder tatsächlich gelebt haben. Erkundet abwechslungsreiche Museen und Märchenhäuser besucht historische Orte. Unser Reiseabenteuer geht in den anderen Videos weiter – Wann beginnt Eure Reise entlang der Deutschen Märchenstraße?

Hanau

© Medienzentrum der Stadt Hanau

„Nicht minder lebhaft steht mir noch in Gedanken, wie wir beide, Jacob und ich, Hand in Hand über den Markt der Neustadt (…) gingen (…) und in kindischer Freude stehen blieben, um dem goldenen Hahn auf der Spitze des Turmes zuzusehen, der sich im Winde hin und her drehte.“

Auf just diesem Marktplatz wurde 1896 das Nationaldenkmal der Brüder Grimm eingeweiht; seit 1975 ist es auch Ausgangspunkt der Deutschen Märchenstraße.

Hanau darf seit 2006 offiziell die Bezeichnung Brüder-Grimm-Stadt tragen – hier erblickten Jacob und Wilhelm sowie Ludwig Emil Grimm das Licht der Welt. Die Stadt würdigt ihre berühmten Söhne mit einem Literatur- und Kunstpreis, historischen Stadtführungen, den alljährlichen Brüder Grimm-Festspielen sowie zahlreichen weiteren Initiativen und Angeboten.

Steinau

Auch Steinau hat den offiziellen Titel Brüder Grimm-Stadt. Hier verlebten die Grimms nach eigenen Worten "eine schöne Kindheit, deren Eindrücke zeitlebens für sie unvergeßlich waren". So schreibt Jacob: "In meiner Heimat haften, das fühle ich, meine lebhaftesten Triebe und Anregungen. Ich habe dort den frischesten und glücklichsten Teil meines Lebens zugebracht". Steinau, die so gelobte Heimatstadt der Brüder, hat ihr Gesicht bewahrt - auch heute noch wäre es den Grimms vertraut.

1791 zog die Familie des Amtmanns Grimm nach Steinau, in das über 200 Jahre alte Amtshaus. Jacob und Wilhelm Grimm lebten, nach dem Tod des Vaters, bis 1798 dort. Heute lädt das ehemalige Amtshaus als Brüder Grimm-Haus ein, die Familie Grimm sowie Leben und Wirken der berühmten Brüder näher kennenzulernen.

Marburg

„In Marburg studierten sie.“ (Hermann Grimm)

In Briefen schwärmten die Grimms vom „Schloss auf dem Berge“, das „von der Abendsonne vergoldet“ werde. Über die Stadt selbst schrieb Jacob: „Ich glaube, es sind mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern.“ So stiegen sie in ihrer Studienzeit zwischen 1802 und 1806 häufig die Stufen von ihrem Wohnhaus in der Barfüßerstraße 35 zu ihrem Professor in der Ritterstraße empor.

Marburg erinnert an die Brüder Grimm mit Führungen zu Schauplätzen von Otto Ubbelohdes Grimms-Märchen-Illustrationen. „Grimm-Dich-Pfad“, Sterntaler-Lichtkunstprojekt, Grimm-Park und Veranstaltungen laden dazu ein, auf den Spuren der Brüder Grimm und ihrer Märchenhelden zu wandeln.

Kassel

© Kassel Marketing

„In Kassel brachten sie es zur Stellung von Bibliothekaren an der Hessischen Landesbibliothek...“ (Hermann Grimm)

Zwischen 1798 und 1841 verbrachten die Brüder Grimm gut dreißig Jahre in Kassel. Hier arbeiteten sie als Bibliothekare, hier sammelten, dokumentierten und überarbeiteten sie rund 200 Märchen und Sagen.

Die Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen sind als UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen und in der GRIMMWELT zu bewundern. Die Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße hat viel „Grimmiges“ zu bieten. So z.B. die Führung „Auf den Spuren der Brüder Grimm“, das Brüder Grimm-Festival mit Märchenmusical und den Märchenweihnachtsmarkt, der jedes Jahr einem anderen Grimm’schen Märchen gewidmet ist.

Göttingen

© Lars Gerhardts

In Göttingen, an der damals wie heute berühmten Georg-August-Universität, waren die beiden Brüder von 1829 bis 1837 als Bibliothekare und Professoren aktiv und haben mit den „Göttinger Sieben“ persönlich und gesellschaftlich folgenreiche politische, Zeichen gesetzt.

Als engagierte Gelehrte haben sie dauerhaft zum Profil Göttingens als ‚Wissenschaftsstadt’ beigetragen.

Dies lässt sich in der altehrwürdigen Georg-August-Universität erahnen und bei thematischen Stadtführungen konkret erfahren.

Berlin

(nicht Teil der Deutschen Märchenstraße)

„Dann die letzten Jahrzehnte in Berlin.“ (Hermann Grimm)

Nach einem dreijährigen Intermezzo in Kassel als Exilanten und ohne Anstellung berief der neue preußische König Friedrich Wilhelm die Brüder 1840 als Mitglieder der "Akademie der Wissenschaften" mit einem Sondergehalt nach Berlin.

Dort kann man heute auf dem alten St. Matthäus Kirchhof ihre Gräber besuchen.

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