Wilhelm Busch

Der Urvater des Comics

Wilhelm Busch und Wiedensahl

Wilhelm Busch war ein vielseitiger Künstler, der heute vor allem für seine humorvoll-bösartigen Bildergeschichten und Karikaturen bekannt ist. Er betätigte sich aber auch in großem Umfang als Maler, was er lange Zeit als seine eigentliche Berufung ansah, außerdem als Verfasser von Lyrik und Prosa, Sammler von Volksmärchen und Autor von Artikeln zur Imkerei.

Busch war naturwissenschaftlich interessiert, befasste sich mit Entomologie, Bienenzucht und der damals noch neuen Evolutionstheorie des Charles Darwin. Sein pessimistisches Weltbild spiegelte sich auch in seiner Beschäftigung mit dem Werk Arthur Schopenhauers.

Geboren wurde Wilhelm Busch 1832 im niedersächsischen Wiedensahl, heute Kreis Schaumburg, als ältestes von sieben Geschwistern.

Das Haus, in dem er seine früheste Kindheit verbrachte, steht heute immer noch und enthält ein Museum, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. Es ist eines der beiden Museen, die unter dem gemeinsamen Label „Wilhelm Busch Land“ in Wiedensahl betrieben werden. Das denkmalgeschützte Geburtshaus enthält ein Schlafzimmer und eine Stube, die noch weitgehend im Originalzustand erhalten sind und authentische Möbel enthalten. Das Haus verfügt über eine moderne Dauerausstellung, zwei Räume für Sonderausstellungen und eine Besucher-Bibliothek.

Schon früh zeigte sich Wilhelm Buschs Interesse an Malerei. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Kunstakademie Düsseldorf wechselte er zur königlichen Akademie der schönen Künste in Antwerpen. Dort fand er seine Vorbilder unter den niederländischen Meistern, deren Stil er in vielen seiner Gemälde imitierte. Zeitlebens schuf er zahlreiche Werke, darunter Landschaftsmalerei, Porträts, und Bilder von Alltagsszenen. Viele dieser Gemälde weisen in ihrem Stil bereits in Richtung der modernen Malerei des Impressionismus.

Von der Königlichen Akademie der Künste in München, an der er später studierte, war er weniger begeistert. Seine Mitgliedschaft im Künstlerverein „Jung-München“ verschaffe ihm allerdings zahlreiche Kontakte, die für seine spätere Arbeit als Karikaturist und Illustrator wichtig waren. Er verfasste zunächst Beiträge für die „Fliegenden Blätter“ und den „Münchner Bilderbogen“, bevor er mit eigenen Bildergeschichten wie „Max und Moritz“ und „Hans Huckebein“ berühmt wurde.

In dieser frühen Schaffensphase beschäftigte er sich bereits mit Märchen, die er unter anderem in Form eines Singspiels mit seinem damaligen Freundeskreis verarbeitete. Seine eigene Version von „Hänsel und Gretel“ als Bildergeschichte ergänzte er um die Figur des dicken Menschenfressers als Komplizen der bösen Hexe. Auch die von ihm gesammelten Geschichten „Ut oler Welt“ enthalten Varianten von Volksmärchen aus seiner der ländlichen Heimat, zum Teil auch in Plattdeutsch. In den „Stippstörchen für Äuglein und Öhrchen“ wiederum findet man Kunstmärchen als Bildergeschichten.

Busch blieb zeitlebens Junggeselle. Die Beziehungen zu Johanna Keßler, die ihn wegen seiner Malerei schätzte und förderte, und Marie Anderson, die von seiner Lyrik begeistert war und mit ihm eine Brieffreundschaft pflegte, blieben platonisch.

Obwohl er viel reiste und sich abwechselnd in München, Frankfurt, Brannenburg am Inn, Münster, Amsterdam, Wolfenbüttel und Hannover aufhielt, zog es ihn immer wieder in seinen Geburtsort Wiedensahl zurück, den er als sein „klimperkleines Plätzchen“ bezeichnete. Dort wohnte er bei seiner Schwester und seinem Schwager im Pfarrhaus, wo er ein Schlaf- und Arbeitszimmer hatte. Dieses Baudenkmal beherbergt heute das zweite Museum im „Wilhelm Busch Land“. Dort findet man nicht nur Lebenszeugnisse von Busch, sondern auch die Sammlung des Heimatbundes mit dem Schwerpunkt Alltagskultur.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Wilhelm Busch mit seiner Schwester Fanny, seinem Neffen Otto Nöldeke und dessen Familie in Mechtshausen. Das dortige Wohnhaus ist heute ebenfalls ein Museum.

 

© Wilhelm Busch Land Wiedensahl
Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern voll beglücken: Schenkt sie uns einen Sommertag, schenkt sie uns auch Mücken.

Wilhelm Busch

Stets findet Überraschung statt, da, wo man's nicht erwartet hat.

Wilhelm Busch

Die Welt, obgleich sie wunderlich, ist gut genug für dich und mich.

Wilhelm Busch (Kopie 2)

Du fragst, ob Max und Moritz eine wahre Geschichte sei. Nun, so ganz wohl nicht. Das meiste ist bloß so ausgedacht, aber einiges ist wirklich paßiert, und denn, dass böse Streiche kein gutes Ende nehmen, da wird sicher was Wahres dran sein.

Wilhelm Busch

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